26.05.2016

     
  Ein fast perfekter Durchmarsch
SAISONBILANZ: Erste Herren der TTF Frankenthal steigen in die Tischtennis-Oberliga auf – Nur ein Minuspunkt
Die ersten Herren der TTF Frankenthal sind zurück in der Oberliga Südwest. Nach einem fast makellosen Durchmarsch hat sich das Team um Kapitän Martin Roth in der Ersten Pfalzligamit 43:1 Punkten ungeschlagen die Meisterschaft gesichert. Bereits vor dem Abstieg vor drei Jahren war Frankenthal im Herrenbereich ein führender Verein in der Pfalz mit langer Oberliga- und Regionalligatradition. Nun soll wieder an die alten Zeiten angeknüpft werden.

Neben dem überragenden Spitzenspieler Jens Langstein, der in der gesamten Saison nur ein Einzel abgab, und so klar die Spielerrangliste anführt, haben zwei ehemalige Aktive des TTC Frankenthal maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Martin Roth und Uwe Nölte wechselten gemeinsam mit Steffen Engel, Peter Gast und Bernd Jäger vor zwei Jahren den Verein.

"Unser Ziel war, in einer höheren Liga zu spielen. Bereits im ersten Jahr haben wir es in die Relegation um den Aufstieg geschafft und sind nur ganz knapp gescheitert. In diesem Jahr hatten wir uns den Aufstieg als Saisonziel gesetzt", sagt Martin Roth.

Bei den TTF-Herren bildeten Nölte und Roth ein stabiles mittleres Paarkreuz mit klar positiver Einzelbilanz. Gerade gegen gleichwertige oder spielerisch stärkere Gegner gewannen die beiden erfahrenen Recken dank starker kämpferischer Einstellung und taktischem Geschick noch viele Partien. Roth hatte vorher beim TTC Frankenthal nie höher als Zweite Pfalzliga gespielt, Nölte sammelte vor vielen Jahren beim TTC ein Jahr Oberligaerfahrung.

Beide haben sich, wie die ganze Mannschaft, heuer noch einmal gesteigert. Einen Grund dafür sehen Roth und Nölte in der gestiegenen Trainingsqualität. "Durch den Wechsel von fünf Spielern war die Trainingsbeteiligung bei den TTF gleich um einiges höher, zudem hat sich auch die Trainingsqualität gesteigert", meint Roth. Jeder in der Mannschaft habe sich so in der Runde um eine Klasse gesteigert. Das gelte auch für die Ersatzspieler. Bei Verletzungen oder privaten Engpässen seien Steffen Engel, Kevin Klein oder Christos Dimitriou immer bereit gewesen. Das Team sei in dieser Zeit immer mehr zusammengewachsen, berichtet Roth. "Wie gut der Zusammenhalt war, zeigte sich auch daran, dass sich Knut Leckel, der wegen seiner Schulterverletzung nicht mehr spielen wollte, nach der Verletzung von Markus Lerch als Spitzenspieler zur Verfügung stellte", berichtet Roth.

Nach einer lange offenen Runde mit den drei verlustpunktfreien Teams TTF Frankenthal, TTV Mutterstadt und TSG Kaiserslautern zeigten die TTF gerade in den Spitzenspielen gegen die Mitkonkurrenten ihre Klasse.

Mutterstadt wurde in eigener Halle mit 9:1 demontiert. Danach gelang beim ersten Saisoneinsatz von Knut Leckel der wichtige 9:7-Auswärtssieg in Kaiserslautern. Mit dem hart erkämpften 9:5-Heimerfolg im Rückspiel gegen die TSG stand der Aufstieg der TTF-Herren fest. Danach büßte das Team beim TTV Mutterstadt ersatzgeschwächt den einzigen Punkt ein (8:8).

Ziel in der Oberliga kann nur der Klassenerhalt sein. "Wir haben keine Abgänge, werden aber noch Verstärkungen brauchen. Es wird sehr schwer werden, die Klasse zu halten, da die Oberliga nach der nächsten Saison von zwölf auf zehn Mannschaften reduziert wird", sagt Roth, der wie Nölte den Wechsel zu den TTF nie bereut hat. "Das war die absolut richtige Entscheidung. Die Halle und die Bedingungen im Verein sind optimal."

Neben dem Erfolg der "Ersten" haben auch die weiteren drei Herrenteams der TTF Frankenthal souverän in ihren Ligen jeweils den ersten Platz belegt. Das freut auch den noch aktiven Vorsitzenden Tomas Krüger. "Das wir mit allen vier Herrenteams so durchmarschieren, war nicht zu erwarten. Vorne mitspielen wollten wir schon. Das war eine geile Runde für uns, mehr geht nicht."

Einzelstatistik
Jens Langstein: 32 Siege, eine Niederlage; Michal Karczmarczyk: 20:6; Uwe Nölte: 26:6; Martin Roth: 22:5; Markus Lerch: 7:0; Knut Leckel: 3:13; Kevin Klein: 7:1; Andreas Kring: 7:1; Christos Dimitriou: 15:5; Steffen Engel: 7:3; Robert Simon: 4:3.
(Quelle: Rheinpfalz-Zeitung, Ausgabe Frankenthal vom 20.05.2016, Andreas Beckmann)

EINWURF
VON ANDREAS BECKMANN

Glücksfälle aus der Nachbarschaft
Die TTF-Herren sind zurück in der Oberliga Südwest. Nach dem leichtfertigen Abstieg vor drei Jahren waren die Aussichten, in absehbarer Zeit wieder aufzusteigen, gering. Neben Spitzenspieler Stephanek verließen auch wichtige Leistungsträger wie Robin Campbell, Frank Pfannebecker und das große Nachwuchstalent Christian Stofleth den Verein. Eigener Nachwuchs war nicht da, der finanzielle Spielraum wurde enger, zumal die ersten Damen zeitweise in der Zweiten Bundesliga spielten.

So hat es sich als Glücksfall erwiesen, dass sich mit Martin Roth, Uwe Nölte Steffen Engel, Bernd Jäger und Peter Gast spielstarke Akteure vom benachbarten TTC Frankenthal den TTF anschlossen, um in einer höheren Liga zu spielen.

Alle haben zum Erfolg beigetragen und sich auch außerhalb des Spielbetriebs voll integriert. Diesen Schwung sollten die TTF Herren in die neue Saisonmitnehmen. Dann kann der Aufstieg eine neue Zeitrechnung bei den Tischtennisfreunden einläuten.
 
     

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