07.06.2013

     
  Zweite Liga, zweiter Anlauf
SAISONBILANZ: Damen der Tischtennisfreunde bleiben in 16 Spielen ohne Punkt
VON ANDREAS BECKMANN
Sportlich klar unterlegen waren die Ersten Damen der Tischtennisfreunde Frankenthal (TTF) in ihrer ersten Saison in der Zweiten Liga.
Das Team um Spitzenspielerin Julia Lutz, das erst durch die Abmeldungen mehrerer Vereine als Vizemeister der Regionalliga neben Meister Eintracht Baunatal als Nachrücker ungeplant in die Zweite Liga aufgestiegen ist, blieb in allen 16 Ligaspielen ohne Punktgewinn.

Nach einer Eingewöhnungsphase zu Saisonbeginn steigerte sich die Mannschaft des Trainerteams Ralf und Tobias Weber im Verlauf der Vorrunde. In der Rückrunde konnten nach dem hoffnungsvollen Start mit der knappen 3:6-Heimniederlage im besten Saisonspiel gegen ATSV Saarbrücken die guten Leistungen nicht mehr bestätigt werden. In den weiteren Begegnungen gab es klare Niederlagen. Nur selten reichte es überhaupt noch zu einem Spielgewinn. Somit war klar, dass die TTF-Damen in dieser Besetzung nicht zweitligareif sind.

Dennoch überraschte der Verein nach Saisonende mit der Mitteilung, auch in der nächsten Saison noch einmal in der Zweiten Liga antreten zu wollen. Erneut ergab sich nach Abmeldungen von höherklassigen Vereinen (unter anderem Meister Kroppach und Saarlouis-Fraulautern in der Bundesliga) die Möglichkeit, trotz des sportlichen Abstiegs Zweitligist zu bleiben. Neben Meister Schwabhausen steigen auch Vizemeister Busenberg

und ein weiterer Verein in die Erste Bundesliga auf. Davon profitieren nun die TTF-Damen als "Auffüllteam" in Liga zwei.
Trainer Ralf Weber erläuterte den Ablauf und die Motive: "Wir haben nach der Anfrage des Deutschen Tischtennisbundes erst einmal mit unseren Stammspielerinnen Elisabeth Bittner, Julia Lutz und Jana Schneider gesprochen. Trotz der sportlich enttäuschend verlaufenen Saison war die Bereitschaft, weiterhin in der Zweiten Liga zu spielen, da – wenn noch eine neue starke Nummer eins als Neuzugang verpflichtet wird." Eine zweitligaerfahrene Spitzenspielerin habe zugesagt. Weber ist sich sicher, in der nächsten Saison damit eine zweitligareife Mannschaft zu haben. Die Damen seien infolge der Erfahrungen im ersten Jahr "in der Lage, Spiele zu gewinnen". Der Name der neuen Spielerin werde nach der Wechselfrist, die am 31. Mai endet, bekannt gegeben.

Die Zusammensetzung der neuen Zweiten Liga wird vom DTTB erst am5. Juni festgelegt. Das Lehrjahr bewertet Ralf Weber trotz der Niederlagenserie positiv.
Personelle Probleme zu Saisonbeginn hätten ein besseres Ergebnis verhindert. "Es ist hoch zu bewerten, dass wir unsere erste Saison in der Zweiten Liga gut überstanden haben, ohne Schwierigkeiten innerhalb der Mannschaft zu bekommen", sagt er. Leistungsträgerin Natascha Gwosdz habe ihren beruflichen Aufenthalt in Singapur überraschend verlängern können. Stammspielerin Sarah Veith sei nach Knieoperationen komplett ausgefallen. Neuzugang Julia Lutz habe, was klar gewesen sei, aus Berufsgründen nur etwa die Hälfte der Ligaspiele dabei sein können. "So mussten wir oft mit Spielerinnen der Damen II oder sogar der dritten Damen (Erste Pfalzliga) antreten und waren so chancenlos", lautete sein Fazit.

Die Probleme hätten nach der Fußverletzung von Mannschaftsführerin Yvonne Mayr dann auch zur Abmeldung der Damen II aus der Regionalliga geführt. Dies sei in Absprache mit den Mannschaftsführern und der Vereinsleitung erfolgt, auch um den Klassenerhalt der Damen III in der Pfalzliga nicht zu gefährden. Insgesamt seien also die Personalprobleme der Hauptgrund für die erfolglose Saison. "Insgesamt hat die Mannschaft aber nie aufgegeben und war immer mit Freude und Motivation dabei. Die hohen Niederlagen haben keine negativen Auswirkungen gehabt", betonte er. Die positive Entwicklung in der Vorrunde habe sich nicht fortgesetzt, da in der Rückrunde nur selten die beste Aufstellung möglich gewesen sei.

Nach der Abmeldung der Damen II wurde in der Rückrunde die Möglichkeit genutzt, das Nachwuchstalent Denise Hussong bei den Ersten Damen einzusetzen. Die Schülerin blieb zwar ebenso wie Elisabeth Bittner im Einzel sieglos, hat sich aber nach Einschätzung von Ralf Weber spielerisch und taktisch weiterentwickelt. Auf weitere Einsätze der überforderten

Tschechin Veronika Malikova wurde zugunsten Hussongs verzichtet.
Für die neue Saison planen die Tischtennisfreunde wieder mit drei Mannschaften, wobei das zweite Damenteam nach der Abmeldung wieder Oberliga spielen wird.

SO SPIELTEN SIE
Einzel: Julia Lutz: 3 Siege/11 Niederlagen, Elisabeth Bittner: 1/20, Jana Schneider: 3/11, Denise Hussong: 0/10, Veronika Malikova: 0/5, Nicole Spieß 1/3,
eingesetzt wurden außerdem noch Katharina Draxel, Christina Burnikel, Theresia Heintz, Inessa Leckel
 
     

     
  In den Schlüsselspielen stimmt die Leistung nicht
SAISONBILANZ: TTF-Herren verpassen Oberliga-Klassenerhalt –Mannschaftsführer Lerch beendet Karriere
Nach einer enttäuschenden Rückrunde mit nur knapp positiver Bilanz (10:8 Punkte) haben die Ersten Herren der Tischtennisfreunde (TTF) Frankenthal den Klassenerhalt in der neu eingeteilten Oberliga verpasst. Mit 21:15 Punkten beendete das Team um Mannschaftsführer Markus Lerch die Saison nur auf Platz sechs.

Zum Sprung auf den zum Klassenverbleib notwendigen vierten Tabellenplatz fehlten am Ende vier Punkte. Die Enttäuschung im TTF-Lager ist groß, da die Mannschaft das Erreichen des Saisonziels bis zum vorletzten Spieltag in der eigenen Hand hatte.

Doch die 5:9-Heimniederlage gegen TTV Albersweiler im Abstiegsendspiel machte alle Hoffnungen zunichte. "Wir haben in der Rückrunde die entscheidenden Spiele verloren. In der Vorrunde haben wir uns ohne Jens Langstein, der wegen seines Auslandssemesters erst in den letzten Spielen wieder zur Verfügung stand, noch gut geschlagen, die Punkteausbeute war mit 11:7 in Ordnung", sagt Mannschaftsführer Markus Lerch.

Insgesamt sei es eine "ganz schwache Saison von uns allen" gewesen. Lerch benennt den Knackpunkt: "In der Vergangenheit haben wir die wichtigen Spiele meist gewonnen, in dieser Saison haben wir uns Ausrutscher gegen direkte Mitkonkurrenten erlaubt. Deshalb hat es nicht gereicht."

Die TTF-Herren starteten mit einem 8:8-Unentschieden gegen Kerpen Illingen in die Rückrunde und kamen beim Aufsteiger Heusweiler zu einem 9:3-Sieg. Danach gab es mit dem 8:8-Unentschieden beim Tabellenvorletzten ATSV Saarbrücken den ersten Dämpfer. In Besseringen kassierte das Lerch-Team die erste von drei entscheidenden Niederlagen. "Die Niederlage in Besseringen war für mich schon ausschlaggebend für den weiteren Rückrundenverlauf. Dort ist das Spiel trotz klarer Führung für uns noch gekippt. Danach waren wir unter Druck und haben teilweise zu verkrampft gespielt", analysiert der Mannschaftsführer. Der Tiefpunkt war die kämpferisch enttäuschende Leistung im Heimspiel gegen Limbach II. Die Gäste konnten nur mit fünf Spielern antreten, dennoch verloren die TTF-Herren. Nach dem Pflichtsieg gegen Aufsteiger Oppau wahrte Frankenthal mit dem unerwarteten 9:4-Auswärtssieg beim Meister TTC Wehrden seine Chance. "Wir haben in der Saison nur zwei überragende Spiele gezeigt und als einzige Mannschaft gegen Wehrden beide Spiele gewonnen", sagt Lerch. Nun war eigentlich alles angerichtet, um mit einem Heimsieg gegen Albersweiler die Klasse zu halten. Doch erneut war der Druck zu groß, wichtige Spieler konnten ihre Leistung nicht abrufen. Enttäuschend war auch hier, dass Albersweiler spielerisch nicht besser war, aber mehr Kampfeswillen und Entschlossenheit zeigte. Damit war die Saison verpatzt. "Bei uns hat die Konstanz gefehlt. Obwohl wir in der Rückrunde oft alle erfahrenen Spieler an Bord hatten, gab es große Leistungsschwankungen. Hier hat sich wohl auch ausgewirkt, dass bei uns wegen Beruf und Studium der Trainingsumfang so gering wie noch nie war. Auch deshalb haben wir einige unnötige Punkte abgegeben", so Lerch.

Kleinere Brötchen
Einwurf von Andreas Beckmann
Die Ersten Herren der Tischtennisfreunde haben eine große Chance vergeben. Das Team hatte nach der Verpflichtung des starken tschechischen Spitzenspielers Zbynek Stepanek alle Möglichkeiten, einen der ersten vier Plätze in der Oberliga zu erreichen oder sogar um den Aufstieg mitzuspielen.

Das hat das Team mit seinen beiden Siegen gegen Meister Wehrden bewiesen. Am Ende steht nun der Abstieg, da leichtfertig zu viele Punkte gegen Mitkonkurrenten abgegeben wurden und in wichtigen Spielen Kampf und Leidenschaft gefehlt haben.

Nun droht nach dem Abgang von Stepanek und dem Karriereende des langjährigen Mannschaftsführers Markus Lerch ein Absturz, der leicht zu vermeiden gewesen wäre. Sollte es nicht gelingen, spielstarke Neuzugänge zu gewinnen, werden bei den TTF Frankenthal künftig im Herrenbereich nur noch kleinere Brötchen gebacken werden.

Der Abstieg ist deshalb enttäuschend, da die TTF-Herren mit Neuzugang Zbynek Stepanek erstmals einen enorm starken Spitzenspieler aufbieten konnten, der in der Vorrunde lange ungeschlagen geblieben war. Am Ende blieb Stepanek mit 28:4-Einzelsiegen der punktbeste Oberligaspieler.

Nach dem Abstieg wird der 49-jährige Tscheche den Verein wieder verlassen und zur TSG Kaiserslautern wechseln. "Zbynek war der stärkste Spieler, den ich in meiner Frankenthaler Zeit erlebt habe. Er ist für uns menschlich und spielerisch ein großer Verlust", sagt Lerch.

Bei den weiteren Stammspielern Robin Campbell, Jens Langstein, Nachwuchstalent Christian Stofleth, Markus Lerch und Kevin Klein wechselten dagegen zu oft Licht und Schatten. "Auch ich bin mit meiner Saisonleistung nicht zufrieden, hatte zudem öfter mit körperlichen Problemen zu kämpfen", so der Mannschaftsführer, der in der nächsten Saison in der Ersten Pfalzliga nicht mehr als Stammspieler zur Verfügung stehen wird.

"Mein Entschluss, nach dieser Saison aufzuhören, stand schon länger fest und war unabhängig vom Klassenerhalt. Aufgrund meiner häufigen Rückenbeschwerden und der beruflichen Belastung werde ich kürzertreten. Ich bleibe aber im Verein und werde auch als Ersatzspieler einspringen", kündigt der 45-Jährige an.

Da neben den Abgängen von Stepanek und Lerch auch Robin Campbell in der Vorrunde wegen eines Auslandssemesters komplett ausfallen wird, werden es die Ersten Herren ohne Neuzugänge schwer haben, einen vorderen Platz in der aufgewerteten Ersten Pfalzliga zu erreichen. "Durch die Mitabsteiger TSV Kandel und TTC Oppau und starke Teams wie TV Colgenstein und TSG Kaiserslautern sind in der Ersten Pfalzliga einige oberligareife Mannschaften vertreten", blickt Lerch voraus.

SO SPIELTEN SIE
Einzel: Zbynek Stepanek 28 Siege/4 Niederlagen, Robin Campbell, 20/13, Jens Langstein 11/11, Christian Stofleth 19/11, Markus Lerch 14/14, Kevin Klein 9/12, Christos Dimitriou 4/9; eingesetzt wurden außerdem noch: Robert Simon, Markus Kring, Andreas Kring  
 
     

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