08.05.2009

     
  „Keine Planung für Zweite Liga möglich“
TTF-Damen sagen Aufstiegsspiele ab
Auch in diesem Jahr hatten die Damen der Tischtennisfreunde (TTF) Frankenthal wieder die Möglichkeit, die Aufstiegsspiele zur Zweiten Liga zu bestreiten. Diesmal verzichteten die Frankenthaler jedoch auf die Teilnahme. Grund: fehlende Vorbereitungszeit für die Zweite Bundesliga.
Regionalliga-Meister TTSV Fraulautern hat erneut kurzfristig seine Teilnahme an den Aufstiegsspielen abgesagt. Während die TTF Frankenthal 2008 als Vizemeister gerne die Möglichkeit wahrnahmen und die Aufstiegsspiele als „größten Erfolg in der Vereinsgeschichte“ (Vorsitzender Heiner Kronemayer) bezeichneten, wurde diesmal verzichtet.

„Gescheitert ist die Sache an der zu späten Absage Fraulauterns.“
Der TTF-Vorstand hat auch seine Gründe für den Meinungswechsel: In der Kürze der Zeit sei keine vernünftige Planung für eine Saison in der zweithöchsten Spielklasse möglich. Daher mache ein erneutes „Abenteuer Aufstiegsspiele“ keinen Sinn. Heiner Kronemayer begründete die einstimmige Vorstandsentscheidung so: „Wenn wir so einen Schritt machen, muss im Vorfeld eine vernünftige Planung stattfinden. Neben den höheren finanziellen Anforderungen an den Verein durch weitere Fahrten, Übernachtungen und höheres Meldegeld hätten wir uns auch um neue Spielerinnen bemühen müssen. Das war in der Kürze der Zeit nicht mehr machbar. Gescheitert ist die Sache ganz klar an der zu späten Absage Fraulauterns.
“Außerdem habe der Verband den Frankenthalern signalisiert, dass sie im Falle erfolgreicher Aufstiegsspiele auch in der Zweiten Liga antreten müssten und nicht auf dieses Startrecht verzichten könnten. „Eine Sperre und Geldstrafe wäre die Folge gewesen. Ich schließe aber nicht aus, dass wir bei entsprechender Vorbereitungszeit den Schritt noch einmal wagen, aber unter den gegebenen Umständen war dies jetzt nicht zu verantworten“, so Kronemayer. Auch die Mannschaft zeigt Verständnis für diese Entscheidung. „Wir hätten zwei neue Spielerinnen gebraucht, zudem hätten wir Sponsoren anwerben müssen. Ohne neue Spielerinnen hätten wir sportlich in der Zweiten Liga keine Chance gehabt. Das Ganze war von der Planung her viel zu kurz“, sagte Dana Weber. (abw)
(Quelle: Rheinpfalz-Zeitung, Ausgabe Frankenthal vom 08.05.2009. Von Andreas Beckmann)

KOMMENTAR VON ANDREAS BECKMANN

Verständliche Notbremse
Noch einmal hätten die Damen der TTF Frankenthal überregional Beachtung finden können. Der Verzicht ist dennoch richtig.
In der Stadt und auch im Verein finden die Erfolge und Leistungen des Regionalliga-Vizemeisters nur selten die verdiente Anerkennung. Gereizt hat es die Spielerinnen und den Vorstand daher bestimmt, sich bei den Aufstiegsspielen zur Zweiten Liga noch einmal überregional zu präsentieren. Doch anders als vor einem Jahr, als eine ersatzgeschwächte Mannschaft chancenlos war, konnte in diesem Jahr der Aufstieg nicht ausgeschlossen werden. Verständlich, dass der Vorstand daher die Notbremse gezogen hat. Denn ein schlecht geplanter Zweitliga-Aufstieg hätte angesichts der Zusatzbelastungen den nicht auf Rosen gebetteten Verein in den Ruin treiben können und damit die Aufbauarbeit von Trainer Ralf Weber und Geschäftsführer Hubert Egersdörfer zunichte gemacht.
Im nächsten Jahr wird sich diese Frage ohnehin wohl nicht mehr stellen, da die neue eingleisige Regionalliga viel stärker ist. Die TTF-Damen werden dann wohl nur noch einen Mittelfeldplatz belegen können.
 
     

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