06.10.2005

     
  Sportlerin des Monats: Sabrina Scherrer
Unter den besten 48 Spielerinnen Deutschlands TISCHTENNIS: 22 Jahre alter Neuzugang der TTF Frankenthal Pfalzranglisten-Siegerin in Wörth – Kapitän des Oberliga-Teams Von unserem Mitarbeiter Torsten Boehlke þ Ein Turnier zu gewinnen, ist für jeden Sportler das Ziel, für das der ein oder andere Tropfen Schweiß vergossen werden muss. Sabrina Scherrer von den Tischtennisfreunden (TTF) Frankenthal hat dieses Ziel kürzlich wieder einmal erreicht. Anfang September wurde sie in Wörth Pfalzranglistensiegerin im Tischtennis. In dem stark besetzten 16er-Feld setzte sich die 22 Jahre alte Scherrer im Finale gegen die Zweibrückerin Susanne Scholl durch. Für Scherrer war es einer der größten Erfolge ihrer Karriere: „Nach dem Titelgewinn war ich überglücklich, zumal er in eine Phase fiel, in der ich eher andere Dinge im Kopf hatte.“ Denn vergangene Woche standen für die neue Leistungsträgerin der TTF die schriftlichen Prüfungen zur Industriekauffrau an. Im Januar wird sie mündlich geprüft. Bis dahin hat die Nummer eins der Tischtennisfreunde aber noch große Ziele vor Augen: Durch den Gewinn der Pfalzrangliste ist sie in anderthalb Wochen für die Top 48 in Thüringen qualifiziert. Dort sind die besten 48 Tischtennisspielerinnen aus ganz Deutschland am Start. „Ich werde mein Bestes geben. Mein Motto lautet zwar ‚Dabei sein ist alles’, aber eine Platzierung unter den ersten 20 wäre für mich schon eine tolle Sache“, schaut Scherrer optimistisch in die Zukunft. Zudem hat die Spitzenspielerin die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften im März 2006 fest im Blickfeld. Beruf hat Vorrang Im selben Atemzug stellt sie aber auch klar: „Das Hauptaugenmerk liegt ganz eindeutig auf meinem Beruf.“ Früher, in ihrer Schulzeit, sei Tischtennis alles für sie gewesen und sie habe deutlich mehr Zeit zum Trainieren gehabt: „Damals war ich vierbis fünfmal die Woche an der Platte zugange“, sagt Scherrer. Inzwischen sei meist nur noch ein- oder zweimal die Woche Zeit dafür. Gerade zu Beginn ihrer Ausbildung sei der Stress so enorm gewesen, dass die angehende Industriekauffrau sogar fast den Spaß an ihrer großen Leidenschaft, dem Tischtennisport, verloren hätte. „Inzwischen hat sich der Spagat zwischen Beruf und Sport aber zum Glück ganz gut eingependelt. Das Wichtigste ist für mich, dass ich Freude an meinem Sport habe“, atmet die 22-Jährige auf. Wenn Freude sich auch noch mit sportlichen Erfolgen paart – umso besser. Schon in der Vergangenheit setzte Sabrina Scherrer einige Ausrufezeichen: Vor vier Jahren ließ sie noch als Jugendliche durch die Teilnahme an den Top 16 aufhorchen. Ein Jahr später erreichte sie an der Seite von Dana Weher bei den Deutschen Meisterschaften das Viertelfinale im Doppel. „Das waren für mich wichtige Schritte, durch die ich Erfahrungen sammeln konnte“, glaubt Scherrer. Bessere Perspektive bei TTF Diesen Sommer ist die Hoffnungsträgerin von der TSG Zellertal zu den Tischtennisfreunden Frankenthal gewechselt. „In Zellertal habe ich Regionalliga gespielt. Momentan spiele ich zwar nur in der Oberliga, aber unser Ziel ist ganz klar der Aufstieg in die Regionalliga“, unterstreicht die TTFTopspielerin. In Frankenthal hat sie als Mannschaftsführerin gleich eine tragende Rolle übernommen. „Das ist schon etwas Besonderes für mich, da ich zum ersten Mal Kapitän bin“, lacht die junge Sportlerin. Zudem sieht Scherrer in Frankenthal die klar bessere sportliche Perspektive. „Die Mischung in der Mannschaft stimmt. Wir haben Jungspunde, aber auch zwei Polinnen, die für die nötige Routine bürgen, in unseren Reihen. Der Mannschaftsgeist ist zudem absolut intakt, die Trainingsmöglichkeiten besser als bei der TSG“, verrät Scherrer die Erfolgsformeln. Neben den beiden Polinnen spielt auch eine Lettin bei den TTF. Die Chancen, diese Saison aufzusteigen, stehen auch gut. Die TTF sind mit zwei Siegen (8:2 in Niederlixweiler und 8:0 in Queidersbach) in die Oberliga-Saison gestartet. Und wenn Sabrina Scherrer ihre zuletzt gezeigten Top-Leistungen vom Pfalzranglistenturnier auch in den Punktspielen abrufen kann, steht dem Sprung in die Regionalliga wohl nichts mehr im Wege. Dann ziehen auch die Damen mit den Herren der TTF gleich. Denn die spielen seit nunmehr zwei Jahren in der dritthöchsten Liga Deutschlands.
 
     

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